Zwei Menschen laufen mit Regenschirmen durch den tiefen Schnee in der Stadt. Der Schneefall ist aber kein Zeichen gegen den Klimawandel.  (Foto: IMAGO, IMAGO / Wolfgang Maria Weber)

Klima

Darum ist Schnee kein Argument gegen den Klimawandel

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Katharina Kunz
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Louis Leßmann
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Süddeutschland versinkt im Schnee und in Dubai diskutieren Staaten über die weltweite Erwärmung. Wie passt das zusammen?

Ist die Kälte und der viele Schnee nicht der Beweis, dass es mit der Klimaerwärmung nicht so schlimm sein kann? Seit einigen Tagen verbreitet sich diese Theorie auf Social Media. Nein, das stimmt nicht! Sogar das Gegenteil ist der Fall, zeigt der Faktencheck der "Tagesschau".

Unterscheidung zwischen Wetter und Klima

Das einfachste Argument gegen die Theorie ist, dass Wetter nicht gleich Klima ist. Schnee ist ein regionales und kurzzeitiges Wetterphänomen. Das Klima bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und ein größeres Gebiet. Das Wetter kann mal extrem sein, ohne dass es Einfluss auf das Klima hat.

Statistisch bewiesen: Klima erwärmt sich

Dass das weltweite Klima sich seit Jahren erwärmt, darin sind sich Klimaforscher einig. Das zeigen auch die ständigen Hitzerekorde. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) stieg die Durchschnittstemperatur im Jahr von 1881 bis 2022 statistisch gesichert um 1,7 Grad an. "Die Winter werden immer wärmer", sagt Gudrun Mühlenbacher, Klimatologin beim DWD. Aber sie werden im Verhältnis immer noch kalt.

Es ist dem Schnee prinzipiell schnuppe, ob dann -10 oder -5 Grad sind. Hauptsache, es ist kalt genug.

Heftiger Schnee ist ein Zeichen für den Klimawandel

Die Schneemassen in Süddeutschland sind sogar ein Zeichen für den Klimawandel: Der Schnee wird insgesamt seltener, aber wenn es dann mal schneit, dann richtig. Ein Grund dafür ist, dass es durch die Klimaerwärmung mehr regnet - vor allem im Herbst und im Winter.

Klimaforscher Peter Hoffmann erklärt das so: "Durch den Klimawandel herrschen höhere Temperaturen und die Atmosphäre kann mehr Feuchtigkeit halten, wenn es warm ist." Das könne im Sommer zu Dürren führen, weil die Feuchtigkeit dann eher verdunstet und nicht abregnet. Im Herbst und Winter werde die Feuchtigkeit dagegen entladen - als heftiger Regen oder Schnee.

Wie der Niederschlag und der Klimawandel zusammenhängen, sieht du hier:

Worüber die Staatschefs in Dubai zum Klimawandel diskutieren, liest du hier:

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