Das neue Gesetz sieht vor, dass verurteilte Missbrauchstäter künftig kastriert werden. Präsident Andry Rajoelina muss das Gesetz noch unterzeichnen.

Madagaskar

Sexueller Missbrauch von Kindern: Werden Täter bald kastriert?

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Max Stokburger
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Niklas Behrend
Niklas Behrend

Genau das plant der Inselstaat Madagaskar (Ostafrika) in einem Gesetz. Von Menschenrechtlern gibt es heftige Kritik.

Laut neuem Gesetz sollen verurteilte Vergewaltiger von Kindern künftig operativ oder chemisch kastriert werden. Für den Gesetzesentwurf hat laut Nachrichtenagentur AFP nach dem Unterhaus auch der Senat gestimmt. Wichtig: Bevor Präsident Andry Rajoelina das Gesetz unterzeichnen kann, muss es noch vom Verfassungsgericht gecheckt werden:

  • Aktuell gibt es in Madagaskar für Kindesmissbrauch eine Strafe von fünf Jahren Haft. Die Täter zu kastrieren, käme künftig dann noch dazu.
  • Justizministerin Landy Mbolatiana Randriamanantenasoa hofft, dass dadurch weniger Kinder missbraucht werden. Aktuell würden die Zahlen steigen.

Kastration in Madagaskar?! Das sagt Amnesty

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International feiert die Pläne überhaupt nicht:

  • Amnesty International sagt, dass die geplante Kastration "grausam, unmenschlich und entwürdigend" ist und gegen die Menschenrechte verstößt.
  • Außerdem stehe die Strafe im Widerspruch zu den Gesetzen gegen Folter und Misshandlung in Madagaskar.
  • Stattdessen fordert Amnesty von den Behörden, mehr dafür zu tun, dass es gar nicht erst zu Vergewaltigungen kommt.

Was sonst in Madagaskar los ist, kannst du hier checken:

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